Samstag, 15. Mai 2010

Videos des Maitreffens

Leider hat der nette Windows Movie Maker die unterlegte Musik und die Untertitel der einzelnen Szenen nicht mit als Film exportieren wollen, sodass die Videos nun mehr oder weniger der Rohversion gleichen und all die Stunden der Filmbearbeitung umsonst waren, aber ich hoffe es ist dennoch eine nette Erinnerung an das Maitreffen...

Teil I:


Teil II:


Teil III:


Teil IV:


Teil V:


Teil VI:


ach ja, ganz wichtig:
Wer nicht möchte, dass ein Video von ihm auf Youtube ist, der möge mich bitte so schnell wie möglich kontaktieren, dann ist es sofort wieder raus.
Das schien mir die einzige Möglichkeit allen das Videomaterial zur Verfügung zu stellen...
wer sich da besser auskennt, möge sich melden... dann änder ich das

Ganz liebe Grüße,
Julia

Dienstag, 11. Mai 2010

Maitreffen in Salem

So meine Lieben,
nach dem tollen Maitreffen, habe ich nun eine Auswahl der Photos hochgeladen...

Auf diesem Blog sind nur ein par kompirimiert hochgeladen, aber ihr könnt alle Photos auf folgendem Links downloaden:

Teil 1: http://www.file-upload.net/download-2508164/Maitreffen-Auswahl.zip.html

Teil 2: http://www.file-upload.net/download-2507848/Maitreffen-Auswahl-2.zip.html

Für die, die nicht mitbekommen haben, was am Wochenende stattfand, hier also ein paar Impressionen des zis-Maitreffens in der Schule Schloß Salem am Bodensee...

Zugfahrt mit Aufenthalt am Bodensee und herrlichem Wetter - was will man mehr?
(nachdem ich um 4h45 das Haus verlassen hab, um pünktlich um Mittags in Salem zu sein, war ich zwar müde, doch die Vorfreude glich den Schlafmangel wieder aus, sodass mir nicht mal die 7-stündige Zugfahrt was ausmachte...

Mit einem Stück Kuchen, Obst, Tee und Kaffe lernten wir uns schon einmal etwas kennen und unser Gepäck konnte schon einmal in den jeweiligen Schlafräumen verstaut werden. Wir Mädchen waren im Mädchenhaus im Ballettraum (sehr cool!), die Jungs waren dementsprechend irgendwo im Jugengebäude untergebracht...

Es war toll mal Erfahrungen auszutauschen
mit Leuten die auch unter gleichen Bedingungen gereist sind. Vor allem war es genial zu hören, wie jeder seine ganz persönlichen Erlebnisse gemacht hat.


In den Workshops am Nachmittag wurden wir nach Reise-Regionen in kleinere Greppen eingeteilt und konnten nochmal intensiver auf Einzelheiten eingehen, um den Zukünftigen ein paar Tipps mit auf den Weg zu geben und die Reisen zu reflektieren.

Es bestand natürlich das ganze Wochenende über die Gelegenheit sich im Kapitelsaal des Schulgebäudes die eingereichten Arbeiten aller Gereister des Jahres 2009 anzuschauen und einige besonders gelungene Berichte/Photoalben etc. der Vorjahre...

Die Berichte waren ganz indiviuell: Es gab sehr amüsante, teils auch sehr ernste Themen, sehr
kreativ-künstlerische Arbeiten... genial wie jeder seine Arbeit so anders gestaltet hat.

Nach dem Abendessen trafen wir uns dann im "Torkel" wieder zum Kennenlernabend, was eigentlich weniger aus Programm bestand sondern aus netten Gesprächen, Wein und Knabbereien.


Wie ihr seht war es eine gemütliche Atmosphäre =)

Hier seht ihr einmal 2 Gesichter zum zis-Vorstand...

Dagmar - der Drehpunkt der zis-Stiftung (rechts) und Regina

Nach einem reichhaltigen Frühstück am Sonntagmorgen fand (neben der Konfirmation die in der Kirche des Internats zerlebriert wurde) unsere zis-Feierstunde statt...

Zunächst wurden allen ihre Bestätigungen und das zis-Buch überreicht

dann gab es einige sehr interessante Vorträge ausgewählter Gereister, ein wenig musikalische Gestaltung und schließlich wurden die Buchpreise sowie der Maria-Ewalt und Jean Walter Preis überreicht.

Natürlich waren Vertreter der Stiftungen, Förderer und Leute aus dem zis-Freundeskreis dabei, die teilweise selbst vor Jahren eine zis-Reise unternomme haben, teilweise aber auch einfach nur die Stiftung unterstützen wollen und Jugendlichen die Möglichkeit einer solchen zis-Erfahrung ermöglichen wollen... auf diesem Wege also vielen Dank auch all diesen Menschen!!!

Alles in allem war das Wochenende sehr erfrischend... (kann man das so sagen?)
Es hat mir also nicht nur die Möglichkeit gegeben, mir nun Gesichter hinter der zis-Stiftung vorstellen zu können... sondern es hat mir auch ermöglicht Erfahrungen auszutauschen, die Begeisterung für ganz andere Themen zu erfahren.
Jeder dieser Menschen, die ich in den letzten Tagen kennengelernt habe, war etwas Besonders Versteht mich nicht falsch, ich will nicht sagen, dass nicht jeder Mensch etwas Besonderes ist, aber die Lebensfreude und Kontaktfreufigkeit dieser Leute war begeisternd und eben ein erfrischendes Erlebnis im Alltag.

Vielen Dank will ich nun ZIS sagen, dass mir und so vielen anderen ein einzigartiges Erlebnis ermöglicht wurde, was uns allen wahrscheinlich immer in Erinnerung bleiben wird.
Vielen Dank an all die Organisatoren, Förderer und den Freundeskreis - ohne euch wäre die Arbeit von ZIS nicht möglich und natürlich gilt nach diesem schönen Wochenende auch ein großer Dank der Schule Schloß Salem, die uns die Räume zur Verfügung gestellt hat, und verpflegt hat und so nett empfangen hat.
Danke aber auch für all die netten Bekanntschaften und die Berichte all der Gereisten.

Nun sag ich all den Stipendiaten von 2010 viel Spaß auf ihrer Reise - genießt jeden Moment.

In dem Sinne zitiere ich Annett Louisan "Nimm dir Zeit, solang dir welche bleibt, ganz egal, wozu du dich entschließt, wer das Leben genießt, kann kein Versager sein" (Ende Dezember)

Erkenntnis des Wochenendes: Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen! (Guy de Maupassant)

Samstag, 28. November 2009

Reisebericht ist online!

Hier kommt die freudige Nachricht:

Mein Reisebericht, sowie mein Reisetagebuch (in chronologisch richtiger Reihenfolge) stehen nun zum Download bereit...
Hochgeladen habe ich die pdf-Dokumente auf rapidshare.
In der rechten Spalte oben findet ihr die Hyperlinks, um die Dokumente runterzuladen. Dazu genügt es, auf das jeweilige kursiv geschriebene Wort zu klicken und ihr werdet weitergeleitet...

Ich wünsche euch allen viel Spaß und Begeisterung beim Lesen,
eine besinnliche Adventszeit und freue mich auf Rückmeldungen, Beiträge und reichlich Kommentare!!! =)

Eure Julia

Samstag, 19. September 2009

Heimfahrt und gemischte Gefühle

Heute Morgen war ich irgendwie etwas traurig Cagnes-sur-mer zu verlassen und anstatt in den Zug nach Monaco zu steigen, Richtung Marseille loszufahren.
Zum Abschied bekam ich sogar noch eine Snoopy-Karte von Aude, Alexis und Arthur… ich war wirklich gerührt…

Im Zug hatte ich dann viel Zeit zum Nachdenken, Reflektieren der Reise:
Ich bin wirklich froh dieses Abenteuer gewagt zu haben, die Reise selbstständig geplant zu haben, nicht um zu reisen und Tourist zu spielen, sondern wirklich geforscht zu haben, einen Spagat zwischen Respekt vor Fürstentum und Kirche und meiner Neugier gemacht zu haben. Ich habe trotz so mancher Schwierigkeiten und Entmutigung Erfolge erzielt, will dennoch keine Mißerfolge leugnen (z.B. die Problematik der Umfrage, dem Bischof nicht getroffen zu haben).
Ich kann mir gut vorstellen, in den Ferien öfters unter einer bestimmten Thematik zu reisen, ohne Reisebüro, -organisationen und genaue Planungen ein Abenteuer anzutreten. Das ist wesentlich spannender als am Strand zu liegen und sich alle 20 Minuten zu drehen, um auch ja auf allen Seiten von der Sonne gegrillt zu werden.
Zwar hätte ich zu Beginn gedacht, daß ich etwas mehr Freizeit, ein Bißchen Meer, Strand, Sonne genießen können, aber auch so bin ich sehr froh über mein einzigartiges Erlebnis: Meine zis-Reise nach Monaco.
Mittag: Nun ist es also so weit, nach 1 Monat Fürstentum bin ich zurück in meiner zweiten Heimat: La Garde!
Auch, wenn mir Monaco sehr ans Herz gewachsen ist, hat dieses kleine Städtchen seinen Charme, das gewisse Etwas, auch ohne Ferraris, Designer-Mode und Luxus-Boutiquen.
Ob dieser Eindruck nun mit den vielen persönlichen Kontakten zu begründen ist, die ich im letzten Jahr aufgebaut habe, oder, ob es auf die Tatsache zurückgeht, daß dieses Fleckchen Erde noch weitgehend von dem Reichtum, Prunk und Übermut verschont geblieben ist? – Wer weiß.
Auf jeden Fall tut es gut wieder hier zu sein, was ich alles noch in den nächsten Tagen vorhabe, würde den Rahmen dieses Blogs sprengen sprengen und auch thematisch nicht mehr hier hin gehören.
Was aber sicher ist, ist, daß ich schon hier ein Zeitzeugnis zur Kirche Monacos abgeben werde.

Wie das immer so ist, regnet es, wenn ich mal nicht arbeite! Wie ihr seht, hat es morgens noch nicht geregnet, als ich mich vom Meer verabschiedete aber sobald ich im Zug saß schüttete es wie aus Eimern.

Im Regen hab ich mich dann also von Bahnhof, über verschiedene Bushaltestellen nach Hause geschleppt und wurde eigenartigerweise gar nicht allzu naß, die Regengüsse kamen immer dann vom Himmel gestürzt, wenn ich gerade irgendwo Unterschlupf gefunden hatte und Gott sei Dank, gibt es Taschentücher, weil ich immer noch total verschnieft bin =)
Dennoch habe ich so gut es mir möglich war versucht von dem Tag zu profitieren und habe Freunde getroffen, von meinen Erlebnissen berichtet und mir natürlich erzählen lassen, was ich hier alles verpaßt habe =)
Was ich gar nicht erwartet hätte, ist, daß man hier doch so wenig von Monaco weiß. Es ist wirklich nur einen Katzensprung von hier weg, aber so anders, so eigen. Alle haben sich sehr für mein Thema interessiert und sich beschwert, daß mein Blog nur auf Deutsch ausformuliert ist…
Noch einmal muß ich feststellen, daß diese Reise alle Mühen wert war, alle Beschwerden, Entmutigen und Schwierigkeiten will ich gerne wieder auf mich nehmen, um ein solches Erlebnis zu wiederholen. Ich bin mir sicher, daß dies nicht das letzte Mal war, das ich in Monaco war.
Ich bin froh zu wissen, auch dort Freunde zu haben, die mich jeder Zeit wieder bei sich aufnehmen würden.
Danke an alle, die mir diese Reise ermöglicht haben, danke an alle, die mir so selbstlos geholfen haben. Danke, daß ihr mir ein anderes Bild von Monaco gezeigt habt. Danke, daß ich die Möglichkeit hatte, mir selbst beweisen, daß ich in der Lage bin, eine solche Reise und Studie ganz selbstständig auf die Beine zu stellen und durchzuführen.
Vielleicht klingt das albern, aber ich bin wirklich stolz auf das, was ich erreicht habe!
Jetzt kann ich es kaum erwarten, die Studienarbeit auszuformulieren, alles ins Reine zu schreiben und mir eine Erinnerung an die Reise zu schaffen.
Das vielleicht Beste an zis-Reisen ist, daß es wirklich einzigartige Erlebnisse sind.

Kein anderer Mensch auf dieser Welt hat je in dieser Form zu diesem Thema geforscht, die gleichen Bekanntschaften gemacht, den gleichen Problemen gegenübergestanden.

Erkenntnisse des Tages:
(4) Erst in der Ferne merkt man, was man an Zuhause eigentlich hat, was es bedeutet Freunde zu haben,
(5) Es ist dennoch ein komisches Gefühl, nicht mehr täglich Ferraris und andere Luxus-Autos durch die Stadt fahren zu sehen, ab jetzt wieder seinen Sicherheitsgurt anlegen zu müssen =)
(6) Und ganz bald schon kein Meer mehr zu sehen, keine Sonnen-Creme und Sonnenbrille mehr zu brauchen, nicht mehr Französisch/Italienisch und Englisch zu hören, nicht mehr all meinen neuen Bekannten und Freunden über den Weg zu laufen, nicht mehr von Arthur geweckt zu werden.
Dann muß ich mir das Leben in einer echten Erbmonarchie vorstellen, dann muß ich mir einen Wecker mit Baby/Kindergeschrei anschaffen^^ ach, dann kann ich den Sommer nur noch durch das Riechen an der Sonnen-Creme zurückholen.

Freitag, 18. September 2009

Les au revoirs et musée ozeanograhique

Wie ich vielleicht schon angemerkt hatte, sind Henri und ich ständig in gutem Kontakt und so wurde ich an meinem letzten Tag noch einmal zum Mittagessen zu ihm und seiner Familie eingeladen. Das war wirklich ein toller Abschied.

Im Zug nach Monaco hatte ich kleines Problem mit meinem Handy. Zunächst durfte ich feststellen, daß mein Handyladegerät über Nacht nicht geladen hatte und nachdem ich eine SMS an Marcello schrieb, ob er denn in Monaco sei und ob wir uns kurz treffen könnten, um sich voneinander zu verabschieden, gab es natürlich seinen Geist auf. Ganz klasse, so konnte ich seine Antwort wohl nicht mehr rechtzeitig erhalten (weil ich mich auch nicht mit Ladegerät in Monaco fortbewege und in diese französischen Handys zumeist SIM-lock gesperrt sind. Ich dachte mir nach ein paar Minuten, vielleicht klappt es, das Ding noch einmal anzuschalten, um wenigstens mit Henri einen Treffpunkt zu vereinbaren. Obendrein zu dem Akkuproblem verwehrte es dann auch noch dreimal den PIN und nun habe ich ein gesperrtes, akkuleeres Handy, damit hat sich die Frage mit der SIM-Karte in ein Touristenhandy schieben auch erledigt. Ganz klasse, jetzt kann ich auf gut Glück durch Monaco laufen und Bekannte suchen. Toll, na ja, zu Beginn hab ich sie ja auch so getroffen, wieso also nicht zum Abschied wieder? Wenigstens hat ein netter Mitzugfahrer mir dann sein Handy geliehen, auf das ich mich mit Henri verabreden konnte. „12h15 vor der Kathedrale“ – super – freu!


Zunächst ging ich dann also zu Sainte-Dévote und verabschiedete mich von allen Anwesenden.

Leider war Robert Ferrua bereits auf Wallfahrt und daher konnte ich ihm nicht persönlich „Au revoir“ sagen.

Dafür habe ich ihm aber diese Danke-Kerze auf dem Schreibtisch hinterlassen. Schade, sich nicht persönlich von ihm verabschieden zu können, aber nicht mehr zu ändern. Wie Pfarrer Carlo schon meinte, bei meinem nächsten Besuch in Monaco sehe ich ihn dann wieder. Das ist total eigenartig, alle gehen davon aus, daß ich früher oder später eh zurückkomme. Würde ich ja gerne, aber im Moment weiß ich nicht wann das möglich seinwird. Bald geht ja immerhin schon das Studium los.

Danach habe ich mich beeilt, um auf den „Rocher“ zu kommen… in nur 7 Minuten stand ich auch schon neben der Statue des Francesco Grimaldi und starrte auf die Menschenmassen, die mir den Blick auf den Fürstenpalast verwehrten.

Noch nie hatte ich nämlich den Austausch der Wachposten des Fürsten miterlebt, der jeden Mittag um Punkt 12h00 stattfindet. Irgendwie war mir das nie so bewußt, daß das nur einmal am Tag stattfindet und hin und wieder tausend Touristen dort standen. Ich habe mich doch nie gefragt wieso und bin immer weiter gegangen nach dem Motto: du kommst wieder, wenn hier weniger los ist =) Jetzt weiß ich wieso da mittags immer so ein Andrang war^^

Man erklärte mir (ich wie Quelle nicht nennen), daß nur Ausländer den Dienst der Wachposten übernehmen dürfen, da ein Monegasse sein Leben nicht für den Fürsten aufopfern dürfe (genauso wie das Casino-Spiel-Verbot). Und, weil die Wachen nichts wirklich können müssen außer zu versprechen, im Notfall ihr Leben für den Fürsten zu lassen, sind sie wohl oft „weniger gescheit“. Sehr guter Gehalt für minderintellektuelle Männer. Ob dies nun stimmt oder nicht, kann ich nicht beurteilen, ich fand es nur sehr lustig, solche Insider-Infos und –Vorurteile zu bekommen.

Der Austausch der Wachposten sah dann so ungefähr aus: Ich fands lustig, aber, wenn ich mir vorstelle, daß die jeden Mittag um diese Ablöse der Wachen ein solches Gehabe machen, dann ist das schon wieder albern. Dennoch war es toll, es mal mitzuerleben. Die Glocken läuten, es wird Trompete gespielt, die Wachen marschieren im Gleichschritt, sie präsentieren ihre Gewehre, und lösen am Ende diejenigen von ihnen ab, die seit 24 Stunden Dienst hatten. Nachdem die Wachposten wieder verschwunden waren und die Wachen im Dienst zurück mehr oder weniger regungslos an ihren Posten standen, verschwanden die Touristen wie im Fluge, und auch ich lief die paar Meter zur Kathedrale weiter. Schnell, bevor der Ansturm der Touris kommt.

In der Kathedrale dankte ich zunächst für diese tolle Reise, für die Bekanntschaften die ich machen durfte… als ich mich dann umdrehte und zur Orgel schaute, winkte mich auch schon ein bekanntes Gesicht nach oben. Das kann doch kein Zufall mehr sein? Marcello – wer sonst. Egal in welcher Kirche ich bin, er ist auch dort. Also ist er bereits aus Italien zurück und stellte mir oben bei der Orgel einen weiteren Organisten vor. Das Gespräch war zwar kurz, aber wie immer sehr frisch und lustig! War toll, ihn noch mal wieder zu sehen, und das, trotz akkuleerem, SIM-Karten gesperrtem Handy…

Um 12h15 war dann wie verabredet auch schon Henri vor der Kathedrale und wir fuhren zu ihm nach Hause, wo Karine und Martine schon auf uns warteten. Schon komisch, daß dies das letzte Mal bei ihnen war, zumindest vorerst. Die sind für mich alle zu richtig guten Freunden geworden.

Wir sprachen über alles Mögliche, nicht nur über Kirche, das war alles total locker und eben unter Freunden.

Henri hat mir außerdem noch einen eigenen pastoralen Kalender fürs kommende Jahr (2009/2010) gemacht – praktisch eine privates Exemplar (auf dem ich das Titelbild bin während ich die 1.Lesung halte), zudem hat er mir noch zahlreiche Prospekte über Monaco besorgt und mir die CD mit den Kirchenliedern geschenkt. Ich war wirklich gerührt.

Nach einem sehr leckeren Mittagessen, sind wir dann wieder auf den „Rocher“ gefahren und ich habe den Nachmittag dazu genutzt das ozeanographische Museum zu besichtigen.

Ich war mir in den letzten Wochen nicht sicher, ob es das Eintrittsgeld von 13 Euro wert ist, aber ich muß sagen, daß ich es ehrlich genossen habe. Zunächst bewunderte ich die Aquarien, in denen alle möglichen Fischarten zu finden waren (nur Rochen habe ich keine gesehen)

und nach 2 Stunden bin ich dann langsam in den Museumsteil hinaufgegangen. Das war zwar weniger faszinierend, wie die lebendigen Tiere, aber dennoch höchst interessant, viele Skelette von Fischen, dinosaurierähnlichen Wesen und viele konservierte Meerestiere, Fossilien (die fand ich besonders toll!) und Erklärungen über Erklärungen.

Das Besondere an diesem Institut ist, daß nicht einfach nur Tiere wie in einem Zoo zu begutachten sind, oder nur Erläuterungen wie in einem Museum zu finden sind, nein, es verbindet beides super und beim Museumsteil findet man nicht nur Erläuterungen zu den Tieren, sondern auch zu den Forschungsmethoden Informationen zu finden sind. Ach ja, noch kurz etwas Witziges:

An diesem PC (mit Touchpad) konnte man sich Informationen zu einigen Forschungs- und Tiefenmessungsmethoden oder Strömung, Anziehungskräften oder ähnlichem holen, und um nicht alle Besucher zu stören, bekam man die auditiven Infos per Kopfhörer. Nun ja, ich fand das echt cool, aber die Kopfhörer erinnerten mich sehr an DJs und dazu war es noch so dunkel, nur die Aquarien waren beleuchtet. Das erinnerte mich sehr an Disko, also tat ich so, als würde ich zu der Musik mittanzen, schwenkte mit dem Kopf, das fand ich irre witzig =) Und die Touris grinsten mich alle an, ein paar nahmen sogar das zweite Kopfhörerpaar auf den Kopf, um sich davon zu überzeugen, was ich hörte.

Eine ältere Frau bekam einen Lachanfall, als sie merkte, daß der Reporter mit völlig sachlicher Stimme die Tiefenmessungsmethoden erklärte, während ich dazu tanzte =)

Ich weiß, es ist albern, aber glaubt mir, es war lustig^^

Ich denke, man merkt mir meine gute Laune an, oder?

Eine weitere Besonderheit des Museums brachte mich zum Lachen:

Hat irgend jemand schon einmal ein solches Schild in einem deutschen Museum gesehen? – Ich noch nicht. Ja, die Franzosen und Monegassen essen eben wirklich alles und da muß man in einem Museum dazuschreiben, daß man diese seltenen Arten nicht zu oft essen sollte (eben aus Artenschutz) total witzig.

Ein junger Mann im Museum lief von Aquarium zu Aquarium und erklärte seiner Begleiterin welcher der Fische, Krabben, Garnelen, Tintenfische, Schnecken, was auch immer davon am Besten schmecken würde. Typisch französisch eben. Das brachte mich echt zum Lachen.

Nach all den Infos rauchte mir zwar der Kopf, aber ich war glücklich:

Über den Tag, über die Reise – es war einfach ein toller Abschluß heute – und da machte mir die Erkältung schon viel weniger aus.

Gegen 18h00 erwischte ich einen Zug und beeilte mich heimzukommen, da ich abends Babysitten sollte/wollte. Alexis und Aude waren mit Freunden in einem Restaurant eingeladen und so paßte ich auf den kleinen Arthur auf.

Zur Feier des Tages war der so brav wie noch nie zuvor, er aß total brav seinen Teller auf, das Eis dazu, ohne auch nur zu probieren, seinen Teller umzuschütten. Das ist nämlich in der letzten Woche sein Spiel gewesen – er nahm zB gestern seine Suppenschüssel und kippte sie komplett rum und saute sich und die gesamte Küche zu. Na ja, heute war er ein kleiner Engel und er ging ohne jegliches Geschrei nach dem Zähneputzen und der Gute-Nacht-Geschichte ins Bett.

Beim Abendessen schaute ich dann den Film Yamakasi (ein französischer Film), der war ganz cool, vor Allem, wenn man von dem Sport Parcours begeistert ist…

Aude und Alexis kamen dann recht spät heim und hatten scheinbar auch einen sehr schönen Abend verbracht. Wir verbrachten dann noch einige Zeit mit quatschen und ich kann nur noch einmal bestätigen, daß ich richtig froh bin ihre Bekanntschaft gemacht zu haben.

Erkenntnisse des Tages :

(1) Mir ist dieses kleine außergewöhnliche Fürstentum wirklich ans Herz gewachsen. Ich hätte nicht gedacht, daß man in diesem Multi-Kult-Staat, der Wohlstandsgesellschaft doch solch echte Freundschaften aufbauen kann.

(2) Die Unterwasserwelt verbirgt wesentlich mehr Geheimnisse als man vom Land aus zu erdenken vermag.

(3) Irgendwie habe ich noch gar nicht wirklich realisiert, daß dies mein letzter Tag in Monaco war.

Donnerstag, 17. September 2009

Joseph - Seminarist nach Pensierung

Es ist kalt geworden, es schüttet, gestern Nacht hatten wir einen echt heftigen Sturm (falls ich das noch nicht erwähnt habe) Kein Wunder, daß ich krank bin!
Man hätte mich hier fast für verrückt erklärt, als ich meinte heute aus dem Haus gehen zu wollen.
Mit etwas Schwierigkeiten haben wir dann aber doch noch einen Regenschirm im Haus gefunden. (sie waren selbst von siche erstaunt einen Regenschirm zu besitzen^^)
Die Kamera hab ich aus Angst sie zu beschädigen auch gar nicht erst mitgenommen... und lange war ich auch nicht fort. Bei dem Wetter und dem Schnupfen ist das nicht ideal, also war ich auch nur unter Dach... (das Photo habe ich vor ein paar Tagen aufgenommen)

Und, meine letzte Mission ist auch erfüllt: Das Interview mit Seminarist Jospeh. Wirklich jedes Gespräch, Interview, jeder Tag bringt Neues.
Ist schon komisch, daß Jospeh der letzte auf meiner Liste war, mit dem ich das Interview durchführte, schließlich war er die erste Person, die ich in Monaco traf. (und derjenige, der mir an meinem ersten Tag das Eis ausgab^^)
Nur kurz, Joseph stammt aus einer religiösen, italienischen Familie, bereits im Alter von 6 Jahren war ihm klar, daß er dazu berufen ist Pfarrer zu werden. Doch als eines von 8 Kindern musste er bald einen Beruf ergreifen, um schnell eigenständig und finanziell unabhängig zu werden. So wurde er bald Ingenieur und erst nach 42 Jahren Berufstätigkeit hat er im Rentenalter von 56 Jahren die Ausbildung zum Pfarrer begonnen.
Nach all den Jahren der Arbeit hat er endlich seinen Traum erfüllen können. Dies war für mich sehr faszinierend, alleine die Tatsache zu sehen, daß sich Träume so lange bleiben und trotz aller Umstände realisiert werden können war schon interessant, aber zudem fiel mir auf, daß er wahrscheinlich viel mehr Lebenserfahrung mitbringt, als so manch anderer Seminarist!
Auch in die Ausbildung der Pfarrer habe ich einen Einblick bekommen. Auch, wenn es Jospeh schwer fällt, nach so vielen Jahren wieder zu studieren, gefällt es ihm sehr, neues zu lernen, besonders die Vielfalt der Lehren weiß er zu wertschätzen. Das einzige nachteilige an der Ausbildung der Pfarrer im Sanctuaire Laghet ist es, daß sie lediglich zu sechst Unterricht haben, wovon nur 2 Seminaristen Monaco zugeteilt wurden. Aber ich denke, daß ist bei uns in Deutschland (in der Diaspora nicht anders) Ich kenne in Dtl.keinen einzigen Seminaristen!
Es war auf jeden Fall mal wieder ein sehr schönes Zeitzeugnis.
Ich bin wirklich davon überzeugt, daß es mehr die Begegnungen mit Menschen sind, die meine Reise für mich zum Erfolg werden lassen.

Eigentlich ist mein Reise-Vorhaben nun hier beendet, aber, genau jetzt habe ich so viele Kontakte, daß es wirklich schwer fällt das Land zu verlassen. Henri und seine Familie sind wirklich wichtige Freunde für mich geworden, Ferrua, Joseph, die Jugendlichen der Aumônerie.

Da mir noch etwas Geld übrig bleibt, will ich gerne noch das ozeonographische Museum besichtigen. Ich hoffe, daß das morgen möglich ist, aber es ist mal wieder ein ziemlich heftiger Regen/Sturm angesagt, daß ich nicht sicher bin aus dem Haus zu gehen. Mal schauen, wann ich das noch machen kann, immerhin muss ich nicht an einem bestimmten Datum nach La Garde zurückkehren. Ich will mich verabschieden, ich will Monac noch einmal in der Sonne sehen, ich will mit meinen neuen Freunden in Kontakt bleiben und schließlich auch mal die Zeit finden, um über all die Erfahrungen in Ruhe nachzudenken, Zeit für mich zu nehmen, Zeit der Reflexion. Das brauche ich wirklich in dem ganzen Chaos hier =)

Erkenntnisse des Tages:
(1) Die Menschen hier sind mir wirklich ans Herz gewachsen.
(2) Ich brauche dennoch einfach mal Zeit für Ruhe, Zeit für mich, eine solche Reise ist nicht nur Zuckerschlecken!

Mittwoch, 16. September 2009

Interview mit Ferrua und "trojanisches Pferd"

So, trotz Krankheit und Kopfschmerzen gibt es nun also News:
Ich habe mein Interview mit Diakon Ferrua bekommen. Ist schon beeindruckend, was man in den einzelnen Lebensgeschichten/Biographien so zwischen den Zeilen lesen kann.
Meine Hand tut heute echt vom mitschreiben weh, aber all das kann ich mir gar nicht langfristig merken, deshalb hab ich alles mitgeschrieben...
Das genauere Interview findet man dann in meiner Studienarbeit, die nicht aufhört zu wachsen, aber vielleicht schon mal einige interessante Erkenntnisse.
Zur Studienarbeit nur kurz für die die es interessiert: Wenn ich das schon mal alles etwas plane, denke ich, daß ich den 20Seiten Rahmen absolut sprengen werde, aber das bin halt ich und außerdem ist das ja auch nur eine Minimumseitenzahl. lol.

Die Lebensgeschichte Ferruas war wirklich faszinierend. Sich als Monegasse auffassend (aber eigentlich die italienische Staatsbürgerschaft habend) klang in dem ganzen Interview sein Nationalstolz mit. Was mich wahrscheinlich am Meisten geschockt hat, war es, daß er fest davon ausging, daß es die Kirche in Monaco ausschließlich Vorteile hat, keine Nachteile!!!
Dabei merkte ich doch wirklich, daß bei den Aussagen der Menschen in Monaco immer ihre Befangenheit mitbedacht werden muß. Wenn man nichts anderes kennt und von klein auf mit einem bestimmten System großgeworden ist, wird es wahrscheinlich immer das Beste bleiben (wobei ich damit natürlich nicht sagen will, daß Ferrua nichts anderes kennt, ganz im Gegenteil, er reist sehr viel, aber für ihn steht fest, daß die Kirche in Monaco deutliche Vorteile hat)
Der größte Vorteil kommt für mich immer deutlicher heraus: Das GELD! Ja, man kann es nicht verleugnen, auch di Kirche profitiert von dem Reichtum des Landes.
Ja, dieses kleine Familien-Unternehmen fördert seine Kirche schon wo es nur kann...
Das ist dennoch ein eigenartiges Verhältnis zur Kirche, das die Familie Grimaldi hat =) wenn man mal so an die Ursprünge zurückdenkt...
Der erste Herr Grimaldi kam nämlich als Mönch verkleidet aus Italien wo er zuvor von einer Rivalen-Familie aus Genua vertreiben worden war. Die kleine Burganlage (die übrigens auch seinen Rivalen gehörte) eroberte er dann mit seinem Heer von "Franziskaner-Mönchen"... Ich finde die Geschichte auf alle Fälle erwähnenswert!
In Troja hat man sich in einem Pferd aus Holz getarnt, in Monaco tarnt man sich als Mönch!

So, jetzt ruh ich mich noch etwas aus, tippe vielleicht noch ein Bisschen meine Studienarbeit und schlafe mich gesund... ich bin nämlich immer noch etwas angeschlagen...
Mir geht es zwar schon etwas besser, aber fit fühle ich mich nicht.
Und, was mich noch ziemlich belastet ist, daß ich Henri, den Armen, scheinbar angesteckt habe, nur, daß er dazu auch noch Fieber hat!!!

Erkenntnisse des Tages:
(1) Reisen weitet den Horizont! oder Man wird nie neues Land entdecken, wenn man immer das Ufer im Blick behält.

(2) Wieso ist der monegassische Mönch nicht wie das trojanische Pferd in die Geschichte eingegangen? Immerhin findet man auf dem Platz vor dem Fürstenpalast auch eine riesige Statur des Francesco Grimaldis im Mönchgewand!